Kurz und bündig

Standort: 

Banoštor, Vojvodina, Serbien

Vorgeschlagene Dauer des Besuchs: 

Zwei Stunden

Beste Zeit für einen Besuch: 

Sommer, Herbst, Nachmittag (Sonnenuntergang)

Verkehrsstation in der Nähe: 

Bus Nr. 78, 79, 81, 82, 83, 84, 86 nach Novi Sad

Arbeitszeiten:

9.00 - 17.00 Uhr

Adresse: 

Dunavska 5, Banoštor, Serbien

Kontakt für Reservierungen: 

Telefon: +38121 6613 500, +381 64 8890 023

E-Mail: info@fruvin.com

fruvin.com

Jahr der Errichtung: 

2006

Art des Ortes: 

Weinberge, Weingut, Weinverkostung, Organisation für Teambuilding und kleine Feiern

Muss man gesehen haben: 

Weinhügel, Sonnenuntergang, Blick auf die Donau, Weitere kleinere Weinkeller, Festung, Mangold, Fährfahrt

Geschichte in weniger als einer Minute

Der Weinanbau und die Weinherstellung in Srem und Fruška Gora gehören zu den ältesten in Europa. Die antiken Schriftsteller Strabo und Dion berichten, dass die Illyrer in der Pannonischen Tiefebene und somit auch in Srem Wein anbauten. Das Aufblühen des Weinbaus in diesen Regionen und seine Anfänge werden jedoch mit den alten Römern in Verbindung gebracht. Kaiser Marko Aurelius Probus (232 - 282 n. Chr.) hob das fast zwei Jahrhunderte andauernde Verbot des Weinbaus in den römischen Provinzen auf und pflanzte die ersten Reben in diesen Gebieten in der Nähe der Dörfer Divoš und Grgurevci, nicht weit von Sirmium (dem heutigen Sremska Mitrovica). An diesen Orten gibt es noch Überreste von Gebäuden und Kellern. Historische Daten besagen, dass die erste Rebe vor mehr als 1700 Jahren von dem Süden der Apennin-Halbinsel gebracht wurde.

Im 7. Jahrhundert wurden diese Regionen von Slawen besiedelt, die sich mit dem Weinanbau vertraut machten und die Vorteile der Weinproduktion genossen. Nach der Schlacht am Kosovo im Jahr 1389 und dem Einfall der Türken auf der Balkanhalbinsel begann die serbische Bevölkerung, nach Norden zu ziehen. Die Menschen, der Adel und der Klerus, die sich in Srem niederließen, brachten auch ihre Erfahrung im Weinbau mit. Sie sind für den Wechsel der Rebsorten auf der Fruško Gora verantwortlich. Statt der weißen dominierten bald die aus dem Süden eingeführten roten Sorten.

Leider führten die türkischen Eroberungen dieser Gebiete zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einer Stagnation der Trauben- und Weinproduktion. Ein türkischer Reiseschriftsteller, Geograf und Historiker stellte fest, dass es in Sremski Sandčak Hügel gibt, die mit fruchtbaren Weinbergen bedeckt sind.

Mit dem Frieden von Karlovac aus dem Jahr 1699 wurden Srem und Banat Teil der Habsburger Monarchie. Der Weinbau erlebt einen neuen Aufschwung, die Anbaufläche nahm zu und die Weine aus Fruška Gora, insbesondere Bermet und Ausbruh, wurden in Europa immer mehr geschätzt.

Zaharije Orfelin veröffentlichte 1783 in Wien ein Buch mit dem Titel "Erfahrener Kellermeister". In dieser Art Enzyklopädie der Weinherstellung wurde das gesamte damalige Wissen über die Herstellung von Fruška Gora Weinen, aber auch von französischen, italienischen und deutschen Weinen gesammelt.

Der Archimandrit des Klosters Rakovac, Prokopie Bolić, veröffentlichte 1816 in Buda das Buch "Soveršen Vinodeleac", das als wertvoll gilt, weil es 35 Rebsorten, die damals auf Fruška Gora angebaut wurden, detailliert beschreibt. Für jede Sorte definierte er ihren volkstümlichen Namen, gab eine botanische Beschreibung sowie wirtschaftliche und technische Merkmale. Außerdem dokumentierte er systematisch seine persönlichen Erfahrungen und das erworbene Wissen in den Weinbergen und Kellern des Klosters.

Das Auftreten der Reblaus, die in Europa die Weinberge vernichtete, ging auch an Srem nicht vorbei. Die Reblaus trat hier 1881 auf und bis 1890 wurden alle alten Weinberge von Fruško Gora zerstört. Die Renovierung und Wiederherstellung des Weinbergs dauerten fast 30 Jahre.